Landkreis muss sich auf den Weg ins 21. Jahrhundert machen

Der Landesjugendring Niedersachsen führte landesweit eine Befragung Jugendlicher durch. Mit diesem „Glüxtest“ wurde die Zufriedenheit der Jugendlichen in den Landkreisen gemessen und als Schulnote formuliert. Für den neuen Landkreis Göttingen sind die Ergebnisse der Umfrage erschreckend. Dazu Lauritz Kawe, Kreisvorsitzender der Jungen Union Göttingen (JU): „Auf die Frage, wie glücklich sie in ihren Heimatlandkreisen sind, gaben die Jugendlichen in Göttingen ein „befriedigend“, im Altkreis Osterode sogar nur ein „ausreichend“. Das ist in Bezug auf die Zukunftsperspektive Südniedersachsens alarmierend!“ Kawe weiter: „Auch, wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist, spricht sie Probleme an, die der Landkreis ernst nehmen muss!“

 

Dies sei vor allem die Bewertung der politischen Partizipationsmöglichkeiten. Göttingen erreichte hier eine 4,3, Osterode eine 5,2. „Als politische Jugendorganisation nehmen wir uns diese Note besonders zu Herzen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass Jugendliche bei konkreten Themen, die sie selbst betreffen, mitreden können“, erklärt Anna Grill, Pressesprecherin der JU. „Es ist auch Bestätigung dafür, dass die Jugenddemokratiekonferenz des Altkreises Göttingen nur Schall und Rauch ist. Wahre Partizipation sieht anders aus!“

 

In der Umfrage würden auch weitere, strukturelle Probleme deutlich: So bekam Osterode für „öffentliche Verkehrsmittel“ und „freies WLAN“ jeweils die Note mangelhaft. „Wir brauchen flexiblere und modernere Möglichkeiten, den ÖPNV zu steuern. Das Anruf-Sammeltaxi in den Abendstunden ist ein guter Anfang, aber bis jetzt wird es nicht flächendeckend eingesetzt, man kommt damit beispielsweise nicht von Göttingen nach Duderstadt. Außerdem ist es tariflich nicht durch die normale Fahrkarte abgedeckt – und das bei stetig steigenden Ticketpreisen“, so Florian Glombik, Stadtverbandsvorsitzender der JU Duderstadt. Kawe ergänzt: „Auch freies WLAN in den Innenstädten ist wichtig. Vor allem muss aber angefangen werden, die schnellen Glasfaserkabel bis in die privaten Haushalte zu legen. Davon würden auch die Jugendlichen profitieren. Das, was im Moment passiert, seien es vorgegaukelte Partizipationsmöglichkeiten oder angeblich schnelles Internet, ist nur Augenwischerei. Der Landkreis muss modernisieren und im 21. Jahrhundert ankommen!“