Christen in der Moderne: die Liebe

Am letzten Donnerstag setzten wir unsere Reihe „Christen in der Moderne – Kirche nur an Weihnachten“ mit einem Vortrag des katholischen Theologen und Publizisten Georg Dietlein über das Thema „Die Liebe – das schönste Wort der Welt und Herz des Christentums“ fort. Georg erklärte, dass Liebe nicht nur große Freude, sondern auch großen Schmerz verursachen kann und ging besonders auf den Betrug in der Ehe ein. Zudem erklärte er wie mit diesem umgegangen werden solle. Gott gebe dem Betrüger Vergebung, allerdings müsse auch der Betrogene für Vergebung offen sein und die Gründe des Betrugs analysieren. Die Basis einer Beziehung stellt dabei das Vertrauen dar. Liebe bedeutet, den anderen ohne Vorbehalte anzunehmen und seine eigenen Egoismen zurückzustellen, den Anderen um seiner selbst willen und nicht aus physischen oder charakterlichen Gründen zu begehren.

Neben der Liebe zwischen Mann und Frau sei die gelebte Nächstenliebe als Herzstück des Christentums von großer Bedeutung. Einem Fremden zu helfen ohne jegliche Rückgabe zu erwarten, stelle den wahren Sinn des Lebens dar und schaffe bei den Menschen ein harmonischeres Miteinander. Die Liebe zueinander gehe dabei auf die Liebe Gottes zurück, der uns bedingungslos liebt.

Der Sterbehilfe im Sinne des Abschaltens lebenserhaltender Maschinen steht Dietlein kritisch gegenüber, da es moralisch schwer sei, Gesetze aufzustellen, welche genau beschreiben wann ein Patient das Recht habe, seinem Leben mit Hilfe anderer ein Ende setzen zu wollen.

Die gleichgeschlechtliche Liebe lehnt Dietlein im Namen der katholischen Kirche dagegen ab, da diese lediglich der Lustbefriedigung diene, hieraus aber keine Kinder entstehen könnten, die für die katholische Kirche das Ergebnis einer Ehe darstellen.