Nach längerer Zeit widmeten wir uns nach längerer Zeit wieder dem C-Thema und aus diesem Grund freuten wir uns umso mehr auf den Besuch der Katholischen Hochschulgemeinde im Rahmen unseres gestrigen Aktiventreffens! Im Rahmen einer offenen Runde konnten wir gemeinsam mit einer Vielzahl anderer Interessierter jegliche Fragen, die uns bezüglich des Priestertums schon immer auf der Seele brannten, stellen und Einblicke bekommen, die in ihrer Persönlichkeit und Detailliertheit unsere Erwartungen weit übertrafen.
Beantwortet wurden unsere Fragen von den Priestern Hans-Martin Rieder und Vincent Strand. Herr Rieder wechselte nach seiner Priesterweihe im Jahr 2011 nach Göttingen, um einerseits als Kaplan in der St. Michael-Kirche und darüber hinaus als Seelsorger in der Katholischen Hochschulgemeinde tätig zu sein. Herr Strand und Herr Rieder lernten sich während eines dreijährigen Aufenthalts im Rom kennen.
Zunächst beantworteten die Gäste eher persönlich verortete Fragen. Herr Rieder wusste bereits seit seinem 13. Lebensjahr, er wollte Priester werden und insbesondere reize ihn im Rahmen seiner Seelsorgertätigkeit in der khg die Zusammenarbeit mit den Studierenden und die Begleitung der jungen Erwachsenen bei vielfältigen Entscheidungen. Herr Strand machte deutlich, es sei „seine Berufung“, Jesuit zu sein und sein Leben Gott zu widmen.
Im Rahmen der Priesterausbildung werden die ersten Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams abgelegt. Herr Rieder lebt in einer Jesuiten-Wohngemeinschaft und besitzt dem Gelübde entsprechend kein Eigentum. Konkret sind die Aufgaben in der WG klar aufgeteilt: der Obere übt den Vorsitz aus, der Ökonom organisiert finanzielle Angelegenheiten und der Minister als „Mama“ der WG sorgt für Grundlegendes wie beispielsweise einen vollen Kühlschrank.
Im Gesprächsverlauf wurden die Fragen intimer. In den Fokus rückten Fragen nach Zweifeln, nach Familie und nach Liebe. Herr Strand wendete ein, „Wir sind auch Menschen, es ist nicht immer leicht“. Und dennoch sind sich beide Priester uneingeschränkt einig: an der Berufung zweifeln sie nicht, Gottes Gnade sei immer da und diese Klarheit sei wiederum Geschenk Gottes.
„Gott ist kein Cola-Automat. Man schmeißt nichts oben rein und unten kommt etwas raus“, sagte Rieder. Dies sei klar. Beide Priester sprechen jedoch von der Anwesenheit Gottes im Rahmen ihrer Messen. Beten sei ein „in Beziehung treten mit Gott“ und ein Rückzug auf das Wesentliche. Bitten dürfe man Gott trotzdem, eine Garantie für ein Eintreten sei jedoch nie gegeben.
Insgesamt bedanken wir uns für einen lehrreichen Abend, den wir nachdenklich beenden. Wir konnten viel lernen, gleichzeitig hat uns das Gespräch viel Denkstoff gegeben, an den wir uns in nächster Zeit sicherlich noch häufig zurückerinnern werden.