Aktiventreffen mit dem Standortleiter des „Grenzdurchgangslagers Friedland“ Heinrich Hörneschemeyer

Friedland, 1945, in der Heimkehrerstraße. Flüchtlinge und Evakuierte finden an der britischen, amerikanischen und sowjetischen Besatzungszone eine provisorische Unterkunft in Blechbaracken, die seither immer weiter ausgebaut wurde.

Aus den damaligen „Nissenhütten“ ist eine ständige Erstanlaufstelle für Ankommende geworden, mit einem Kontingent für je 250 Spätaussiedler und Flüchtlingen sowie 300 Asylbewerbern. In Zusammenarbeit mit der Caritas, Kirche und Inneren Mission kümmern sich hier etwa 120 Angestellte um den Unterricht von Sprache und deutschem Recht, das Bereitstellen von Lebensmitteln aus der Region und die medizinische Erstversorgung – für maximal drei Monate. Bis dahin sollte der Asylantrag bewilligt, sodass der Antragsteller in die Kommune umziehen kann, oder abgelehnt worden sein.

Doch es gab Zeiten, in denen nicht nur die Geflüchteten an Grenzen gingen. Der Leiter der Grenzdurchgangsstätte und unser gestriger Gast Heinrich Hörnschemeyer erzählt von „problematischen Zuständen“ im Jahr 2015, die sich zwar jetzt normalisiert hätten. Dennoch sei es unmöglich, sich auf eine eventuelle Wiederholung von Zuwanderung diesen Ausmaßes gezielt vorzubereiten.

„Ich finde, es ist ein hohes Gut zu sagen, wir sind ein freiheitlicher Rechtsstaat“, sagt er; und dazu gehört auch, dass Migration legal abläuft. Nur so kann Planungssicherheit hergestellt werden.

Umso größer ist die Spannung darauf, was in den Sondierungsgesprächen zu diesem heiklen Thema ausgehandelt wird…